Montag, 5. November 2018

Pink Stinks: Victim Blaming

Betroffener Artikel: Sperrstunde für Männer
- Vorzensur der Antwort auf diesen Kommentar:
Ich find es ja immer wieder fazinierend, wie oft die Tatsache (und es ist eine Tatsache), dass Jungen/Männer häufiger Opfer von Gewalt werden als Mädchen/Frauen, für so einen durchschaubaren Anwurf herhalten muss. Von ungefähr 60, 70 Malen, die ich dieses Argument nun gehört habe (meistens von Männern, manchmal auch von Frauen), hatte genau eine Person den Schneid zu sagen, wer in den entsprechenden Fällen Jungen/Männern zu Opfern macht. Andere Jungen und Männer nämlich.
An dem Punkt könnte es sich lohnen, Männlichkeitskonzepte zu hinterfragen, bisschen was neu zu denken, aber hey: Dafür bist du ja nicht hier.
Na denn
Nils
Zensierte Antwort:
 Wussten Sie, dass wenn in den USA ein Schwarzer gewaltsam stirbt, sein Mörder meistens ebenfalls ein Schwarzer ist? Ich nehme an, Sie sind Antirassist? Was würden Sie davon halten, wenn sich jetzt jemand achselzuckend auf die Position zurückzieht, das sei ein Problem unter Schwarzer, woran sie selbst schuld seien und dass diese Menschen dazu aufgefordert seien, erst mal ihre "Männlichkeits-" äh, nein: Schwarzenkonzepte zu hinterfragen, damit sie sich zivilisierter verhalten und nicht wie die Affen. Würden Sie das unterschreiben? Wenn nicht, warum dann bei Männern? Warum lehnen sie einen widerlichen Rassismus ab kultivieren aber genau das bei einer anderen Gruppe?

Und wenn ein Mann, ein Schwarzer durch einen Messerangriff ums Leben gekommen ist - beide waren übrigens feinfühlige Poeten, die in ihrer Freizeit musizierten und Gedichte schrieben - inwiefern ist ihnen geholfen, wenn Sie ihnen sagen, sie sollten ihren Männlichkeitskonzepte hinterfragen? Sieht so Solidarität und Mitgefühl mit einem Opfer aus, oder ist das nicht vielmehr Victim-Blaming?